Obwohl Oberbürgermeister Kaempfer die Veranstalter*innen der Demonstration im Vorfeld als „sehr radikal“ diffamierte, als Menschen, die man „mit einer reformorientierten Stadtpolitik“ kaum erreichen könnte, demonstrierten gut 2.000 Kielerinnen und Kieler gegen die menschenfeindliche Verkehrspolitik der Stadt Kiel, die immer mehr Menschen den Atem raubt und die nun wahrlich nicht das Attribut „reformorientiert“ verdient.
Nach der Steilvorlage von OB Kaempfer gingen in den Kommentarspalten der KN-Online auch gleich mehre Hass-Mails ein, u.a. wurde gefordert, mit Autos in die Demonstration reinzufahren.
Gleichwohl demonstrierten gut 2.000 Menschen gegen Autowahn und für die dringend notwendige Verkehrswende. ...
Erst Mitte März sind in Kiel 7000 Menschen auf die Straße gegangen, um für Klimaschutz zu protestieren. Wir wollen einen Schritt weiter gehen und eines der größten Kieler Klimaprobleme direkt angehen: Den Autoverkehr. Wir wollen dahin, wo es wirklich weh tut:
Mitten zur Hauptverkehrszeit auf den Theodor-Heuss-Ring. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass Mobilität ganz anders aussehen kann.
Etwa 17% der CO2-Emissionen in Deutschland werden durch Straßenverkehr verursacht. Unsere Mobilität und Gütertransport sind fast komplett abhängig von fossilen Kraftstoffen. Ihre Verbrennung bedeutet einen verhängnisvollen Eingriff in den Kohlestoffkreislauf unseres Planeten. Für ihre Beschaffung müssen wir verheerende Folgen in Kauf nehmen. ...
Am 21.09. gab es in der Kieler Holtenauer Straße Aktionen zum Parking Day. DIE LINKE Kiel war auch dabei.
Stadt und Auto passen nicht zusammen. Hohe Luftbelastung - übrigens auch bei Elektroautos durch den Gummi-Abrieb - ökologische Ressourcenverschwendung durch die Produktion der Autos, Batterien oder fossiler Energieträger - und nicht zuletzt die starke Ausrichtung der Stadtpolitik auf die Interessen des Individualverkehres - breite Straßen, große Parkflächen an den Fahrbahnrändern und auf innerstädtischen Plätzen (z.B. Blücherplatz, Wilhelmplatz, Exerzierplatz), dies alles fördert nicht die Lebensqualität der Menschen. ...
„Die Voraussetzung für eine Kehrtwende in der Stadtpolitik hin zu einem sozial-ökologischen Umbau sind eigentlich so gut wie nie zu vor“, so Uli Schippels, Kreissprecher der LINKEN in Kiel. Zum einen sei die Finanzlage der Stadt so entspannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr, so dass wichtige soziale Projekte angegangen werden könnten. Zum anderen ermögliche die Kräfteverschiebung von der SPD hin zu den Grünen und LINKEN zudem eine klar ökologisch ausgerichtete Weichenstellung weg vom Auto und hin zur Mobilität für alle.
„Aber offensichtlich fehlt die Bereitschaft für ein konsequentes Umsteuern“, so Stefan Rudau, designierter Fraktionsvorsitzender der neuen vierköpfigen LINKEN-Fraktion. ...
Wir als DIE LINKE kämpfen seit Jahren in Kiel für einen bezahlbaren und perspektivisch kostenfreien ÖPNV. Ebenso treten wir auch für einen umfassenden Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und des bestehenden Infrastrukturnetzes ein. Dabei haben wir das Projekt einer Stadt-Regionalbahn nicht aufgegeben und wollen außerdem die Wiederbelebung der Kieler-Straßenbahn erreichen.
Mobilität ist die Bedingung für soziale Teilhabe und für uns daher ein Grundrecht, welches jeder Person unabhängig vom Geldbeutel zustehen sollte. Bis zur kompletten Kostenfreiheit treten wir für weitere Ermäßigungen für Kinder, Schüler*Innen, Auszubildende, Studierende, Rentner*Innen sowie Leistungsempfänger*Innen ein. ...