Heute ist der 9. November und somit jährt sich die Reichspogromnacht. Wir legen Kränze vor Mahnmalen nieder, wir putzen Stolpersteine und stellen Kerzen und Blumen neben sie, wir erinnern und singen gemeinsam.
Aber die Parolen „Nie wieder“ und „Kein Vergessen“ müssen mehr sein als Gedenken.
Antisemitismus war nie weg, Antisemitismus ist auch ein großes Problem unserer Gegenwart. Und seit dem 7. Oktober, seit diesen schrecklichen terroristischen Angriffen der Hamas auf Israel, bei denen über 1200 Menschen getötet wurden, reiht sich ein antisemitischer Vorfall an den anderen.
Mit Angst sehen wir diese Entwicklung und mit Entsetzen sehen wir, wie der Terror der Hamas von einigen verharmlost oder gar gefeiert wird. Palästinenser*innen steht wie allen Menschen ein Leben in Würde und Freiheit zu, Terror aber ist nie zu rechtfertigen, zumal die Hamas eine islamistische Diktatur und die Vernichtung Israels anstrebt.
Was können wir tun? Fragen wir unsere jüdischen Bekannten, wie es ihnen geht, was sie brauchen. Setzen wir uns mit unseren eigenen Annahmen über Jüd*innen, mit unserem eventuellen unbewussten eigenen Antisemitismus auseinander. Lernen wir über die Geschichte Israels und Palästinas, lernen wir über die Ziele und die Mittel der Hamas. Hören wir Jüd*innen zu, aus Israel sowie um uns herum, und nehmen ihre Ängste ernst. Gedenken wir nicht nur der Toten, sondern sind solidarisch mit den Lebenden.
„Nie wieder“ mahnt uns, gegen jeden Antisemitismus einzustehen.