Obwohl Oberbürgermeister Kaempfer die Veranstalter*innen der Demonstration im Vorfeld als „sehr radikal“ diffamierte, als Menschen, die man „mit einer reformorientierten Stadtpolitik“ kaum erreichen könnte, demonstrierten gut 2.000 Kielerinnen und Kieler gegen die menschenfeindliche Verkehrspolitik der Stadt Kiel, die immer mehr Menschen den Atem raubt und die nun wahrlich nicht das Attribut „reformorientiert“ verdient.
Nach der Steilvorlage von OB Kaempfer gingen in den Kommentarspalten der KN-Online auch gleich mehre Hass-Mails ein, u.a. wurde gefordert, mit Autos in die Demonstration reinzufahren.
Gleichwohl demonstrierten gut 2.000 Menschen gegen Autowahn und für die dringend notwendige Verkehrswende. Und, welch Wunder: Die Abgasbelastung auf dem Theodor-Heuß-Ring fiel während der Demonstration auf ein rechtsstaatlich akzeptiertes Maß.
Wir brauchen eine Verkehrswende. Durchgangsverkehre durch die Kieler Innenstadt müssen verhindert werden. Der Ausbau des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs – insbesondere der Stadtbahn – muss forciert werden, um Kielerinnen und Kieler Mobilität und gleichzeitig umweltgerechtes Verhalten zu ermöglichen.
Wir brauchen städtische Anreize für die Verkehrswende, den Ausbau der e-Mobiltät, insbesondere für Busse, Motorräder und Fahrräder.
Mobilität ist ein Menschenrecht. Wir brauchen günstige Fahrscheine – am besten den Nulltarif – um allen zu jeder Tag- und Nachtzeit Mobilität zu ermöglichen.
Unser Ziel bleibt eine lebenswerte Innenstadt, die nicht durch Blechlawinen dominiert wird.
Insbesondere muss die Stadt sofort weitere Maßnahmen ergreifen, um den Anwohnerinnen und Anwohnern am Theodor-Heuß-Ring ihr Menschenrecht auf gesunde Luft zu ermöglichen. Das ausgebliebene Verkehrschaos während der Demonstration zeigt, dass sich Autofahrer*innen schnell auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen.