Nicht nur finden in Schleswig-Holstein am 14. Mai Kommunalwahlen statt, auch in der Türkei wird an diesem Tag gewählt. Dort finden die nationalen Parlamentswahlen statt sowie die Wahl des Staatspräsidenten.
Allerdings sieht sich die Opposition in der Türkei heftigsten Repressionen durch die Erdoğan-Regierung ausgesetzt. 2015 beendeten die türkische Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Friedensprozess mit der kurdischen Guerilla und der Arbeiterpartei PKK. In Folge entfaltete sich die Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung in der Türkei erneut und demokratische Rechte wurden massiv eingeschränkt. Tausende wurden im Rahmen einer vermeintlichen Terrorismusbekämpfung verhaftet und kurdische Städte in Militäroperationen zerstört.
In einem Film, produziert von Şerif Çiçek, Onur Güler und Adil Demirci, werden die Repressionen gegen gewählte Politiker*innen und die pro-kurdische HDP näher dargestellt sowie die Politik der Zwangsverwaltung und der Aufhebung der Immunität von Abgeordneten thematisiert. Dabei werden die Geschichten von Nursel Aydoğan (ehem. HDP-Abgeordnete, jetzt wohnhaft in Deutschland), Fırat Anlı (abgesetzter Oberbürgermeister von Diyarbakir, jetzt wohnhaft in der Schweiz) sowie Zülküf Karatekin (abgesetzter Bürgermeister von Kayapinar-Diyarbakir, jetzt wohnhaft in Österreich) erzählt.
Den drei Politiker*innen drohen in der Türkei lange Haftstrafen. Sie berichten über die Folgen der Repressionen gegen sie und ihre Familien, ihre Entscheidung, ins Exil zu gehen, und ihre aktuelle Situation. Derzeit leben mehr als 20 Abgeordnete und Bürgermeister*innen der HDP im Exil. Im Film (OV mit deutscher Untertitelung) sprechen die drei Politiker*innen in ihrer jeweiligen Muttersprache: Türkisch, Kurmanci und Zazaki.
Adil Demirci sowie Nursel Aydoğan (ehem. HDP-Abgeordnete) stehen im Anschluss an den Film für ein Gespräch zur Verfügung.